05. August 2021

Journalismus: "Griechischer Wein" – anders denken – anders schreiben

Immer nur das gleiche Lied? - Leider im wahrsten Sinne des Wortes:

Wenn es mal um griechische Weine geht, kann man seit nunmehr 30 Jahren in deutschen Zeitschriften, Zeitungen und anderen Medien und seit einigen Jahren auch immer wieder in Blogs häufig nur die mehr oder weniger gleichen Dinge lesen, hören oder sehen! - Das mag einerseits ermutigen, weil die griechischen Weine immer wieder sehr gelobt werden, aber andererseits auch etwas nerven, denn …

Erstens:

Die Autoren stellen seit 30 Jahren immer wieder neu fest, wie großartig und gut der Wein ist, und schreiben dann häufig zum Teil sogar vollkommenen Unsinn, nämlich dass 'vor ein paar Jahren' oder ‚jüngst‘ fast nur Retsina und Imiglikos produziert wurden. - Da das vor 30 Jahren schon so beschrieben wurde, kann das ja heute nicht der Realität entsprechen, soviel ist mal sicher.

Zweitens:

Sie schreiben seit 30 Jahren von den alten Hellenen und Minoern, die vor tausenden von Jahren den systematischen Weinanbau und Weinausbau praktizierten und in der damaligen bekannten Welt verbreiteten, als wäre es eine sensationelle Neuigkeit. Dann meinen manche feststellen zu wollen, dass der alte Glanz vorbei sei, aber sie doch einige glänzende Beispiele entdeckt hätten ....

Drittens:

Manchmal fangen die Artikel mit Udo Jürgens und seinem Song an, den er vor 45 Jahren veröffentlichte (1977). Sie reden vom "Blut der Erde" oder stimmen vielleicht auch sogar noch ein – wie es in einem VBlog vor ein paar Jahren etwas ungeschickt geschah. Ja, man darf diesem Oldie huldigen, aber muss ein Journalist sich ständig dieser veralteten und viel zu häufig genutzter Hilfsmittel bedienen?